Liebe Musikfreunde,
herzlich willkommen auf meiner Homepage und viel Vergnügen beim Stöbern durch die einzelnen Rubriken meiner Arbeit als Dirigent, Pianist, Cembalist und Regisseur.
Der Kalender wird nun - da hoffentlich ein weitgehend normaler Spielbetrieb wieder möglich sein wird - immer weiter aktualisiert, sodass ihr zu allen Veranstaltungen herzlich eingeladen seid!
Schlagzeilen
CD "Schattenrisse" erschienen
Die erste gemeinsame Aufnahme mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie ist beim Label "Querstand" als auch optisch und haptisch sehr ansprechdes Mediabook erschienen: die Doppel-CD "Schattenrisse" vereinigt. sechs sehr unterschiedliche Kompositionen verfemter und vergessener Komponisten, die wir alle in der ersten gemeinsamen Saison aufgeführt haben. Ein sehr umfangreiches und informatives Booklet begleitet die Entdeckungsreise. Mit von der Partie ist die wundervolle Pianistin Sofja Gülbadamova als Solistin in Tsfasmans "Jazz-Suite".
https://vkjk.de/artikeldetails/kategorie/willkommen-in-unserem-shop-unsere-neuerscheinungen/artikel/schattenrisse-orchesterwerke-verfemter-komponisten.html
https://www.bremenzwei.de/sendungen/klassikwelt-324.html
Mitteldeutsche Kammerphilharmonie
Mit großer Freude übernehme ich als Chefdirigent ab September 2019 die musikalische Leitung der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie in Schönebeck an der Elbe.
Zahlreiche Projekte mit Musik vom Barock bis zur Gegenwart prägen die kommende Saison, im Zentrum die "Festlichen cammerphilharmonischen Concerte", die neben dem klassischen Repertoire jeweils einem Komponisten, der seinerzeit als "verfemt" galt, Gehör schenken werden. Daneben Unterhaltungs- und Neujahrskonzerte, Festivals mit zeitgenössischer oder klassischer Musik, Kinder- und Jugendkonzerte.
Besonders hervorheben möchte ich die "Musik für neue Mitbürger", unter denen wir einerseits Babykonzerte veranstalten werden und andererseits Menschen, die auf der Flucht vor Hunger und Krieg nach Sachsen-Anhalt gelangt sind, in unsere Generalproben einladen wollen, um ihnen behutsam und mit einer ausführlichen Erläuterung den Weg in unsere Kultur zu ebnen.
Plattenteller
Carmen
Eine Gesamtaufnahem der "Carmen" in deuscher Sprache? Mit weitgehend unserer Generation unbekannten Sängern? Die "Deutsche Grammophon Gesellschaft" veröffentlichte eine Aufnahme aus der DDR unter dem sehr inspirierten Dirigat von Herbert Kegel. Ist manches vielleicht etwas zu überspitzt formuliert, die finalen Strettas fast schon karikaturhaft, aber das Orchester trifft wunderbar den Tonfall einer "Opéra comique", mit feinen Bläsersoli und einem für das Alter der Aufnahme erstaunlich kompakten Gesamtklang. Und die Solisten!!! Sona Cervena ist eine solide Carmen, obwohl sie jedoch die einzige Sängerin ist, deren Namen ich kannte, laufen ihr die José und Micaela den Rang ab. Rolf Apreck singt eine der hinreißendsten Blumenarien, die ich je gehört habe, die perfekte Besetzung für dieses Zwischenfach. Und Maria Croonen bezaubert mit kkarer. Diktion, strahlend leuchtender Höhe und lang gestalteten Phrasen ein ums andere Mal. Auch der Rest ist adäquat besetzt, zudem ist es mal wieder eine willkommene Begegnng mit der Rezitativ-Fassung. Ein Genuss!
Leselampe
Gerhard Henschel: Kindheitsroman
Was für eine grandiose Sommer-Lektüre! Durch Zufall bin ich auf die Romane über die Lebensgeschichte Martin Schlossers (offensichtlich ein Pseudonym für den Autor selbst) gestoßen und verschlinge den ersten Band. Für einen in den Siebzigern in Wsetdeutschland Aufgewachsenen eine überaus nostalgische Reise in die eigene Kindheit, mit allen Aufs und Abs, mit Erinnerungen an Werbesprüche unjd Fernsehserien, an Auto-Modelle und damals aktuelle Kinder- und Jugendliteratur.
Die Schlagzeilen der Nachrichten waren damals so schrecklich wie heute, Mitschüler und von Mama gekochtes Mittagessen ebenso, auch wurden die Kinder damals viel gewissenloser geschlagen (das war bei mir glücklicherweise nicht der Fall...). Man wartet nur darauf, ob der Protagonist das nächste Mal eine gewischt, gepfeffert oder gelangt bekommt, überhaupt kommen die Eltern auf den bisher gelesenen 200 Seiten nicht gut weg. Und dennoch bleibt als Fazit, dass damals natürlich und klarer Fall alles viel besser war. Definitiv und klar wie Kloßbrühe!