Liebe Musikfreunde,
herzlich willkommen auf meiner Homepage und viel Vergnügen beim Stöbern durch die einzelnen Rubriken meiner Arbeit als Dirigent, Pianist, Cembalist und Regisseur.
Der Kalender wird nun - da hoffentlich ein weitgehend normaler Spielbetrieb wieder möglich sein wird - immer weiter aktualisiert, sodass ihr zu allen Veranstaltungen herzlich eingeladen seid!
Schlagzeilen
CD- Produktion mit Werken von Siegfried Translateur
Im Mai 2023 entstanden Aufnahmen mit den Nürnberger Symphonikern mit Werken von Siegfried Translateur, einem heutzutage beinahe vergessenen Komponisten von unzähligen Walzert, Märschen, Intermezzi und vielen weiteren Formen der klassischen Unterhaltungsmusik. Translateur, dessen Biographie beinahe aufs Haar derjenigen des von mir ebenfalls aufgenommenen Benno Uhlfelder gleicht, hatte leider nicht das Glück der Emigration, er wurde in Theresienstadt 1944 ermordet. Dass die Aufnahmen ausgerechnet in der Nürnberger Kongresshalle stattfanden, einst geplanter Ewigkeits- Prachtbau der nationalsozialisten, ist vielleicht eine späte Genugtuung. Die Werke waren eines schöner als das andere, Walzer mit klangvollen Titeln wie "Großstadtbummel" oder "Wiener Praterleben", auch kleinere Walzer- Intermezzi wie "Nur wer die Sehnsucht kennt" und "Was Blumen träumen" lösen sich ab mit einer Rokoko- Gavotte oder dem "Hochzeitszug in Liliput". das Orchester schien ebenso begeistert von dem Repertoire wie ich und war ein grandioser Partner.
Ich freue mich sehrr auf die Veröffentlichung beim renommierten Laben CPO!
Plattenteller
Der Ring des Nibelungen - Karl Böhm
Pünktlich zur Festspielzeit habe ich mir mal wieder eine Ring- Aufnahme auf den Plattenteller gelegt, diesmal den unter Karl Böhm. Was für eine Welt zwischen den Mozart- Einspielungen und diesem Live- Mitschnitt! Kommt Böhm bei Mozart selten über ein gediegenes und meist langweiliges Dahin-Musizieren hinaus und verpasst somit fast immer den dramaturgischen Sprengstoff der Stücke, ist er hier voller Leidenschaft, das Orchester brennt förmlich, er peitscht die Massen zuweilen erbarmungslos (und somit absolut Stück - dienlich) durch die Tetralogie. Und dieser Funke springt auch über auf die großartige Besetzung, vor allem in der "Walküre" sind Leonie Rysanek und James King unübertroffen als Wälsungenpaar. So macht Wagner Spaß!!!
Leselampe
Rosemarie Marschner - Nacht der Engel
Nach genau 25 Jahren las ich in der Toskana (nur zwei Dörfer weiter rechts als damals...) erneut den Roman "Nacht der Engel" von Rosemarie Marschner. Die Autorin, in den letzten Jahren auch durch musikalisch inspirierte Werke wie "Das Mädchem am Klavier" (über Clara Schumann) und "Good morning, Mr. Mendelssohn" hervorgetreten, webt in "Nacht der Engel" mit einer schier unerschöpflich poetischen Sprache ein Portrait des Florenz zur Zeit der Medici, beschreibt anhand einer Familiengeschichte die Regentschaft Lorenzos und das Ende dieser blühenden Periode, die Schreckensherrschaft Girolamo Savonarolas (ohne diesen als einseitig finsteren Dämonen zu brandmarken). Schon lange nicht mehr hat mir ein Buch eine solch ungetrübte lesefreude bereitet, und das will ja was heißen, wenn man so einen Roman nach einem Vierteljahrhundert erneut zur Hand nimmt. Unbedingt lesenswert!!!